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Reifen für E-Autos - Michelin gibt Rat
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Reifen für E-Autos - Michelin gibt Rat

07.04.2022

Viele Autofahrer messen den Reifen ihres Fahrzeugs keine allzu große Bedeutung bei. Das könnte sich jedoch ändern, zumindest wenn es um Reifen für batterieelektirsche Fahrzeuge geht.

Gibt es spezielle Reifen für E-Autos?

Mark Perbaums: Ja, die gibt es. Die Reifenhersteller bieten mittlerweile ein recht großes Sortiment an E-Reifen an. Es reicht von Spezialisten für elektrische Kleinwagen und für die Kompakt- und Mittelklasse bis für hochmotorisierte elektrische Sportwagen. Für batterieelektrische SUV stehen ebenfalls rollwiderstandsoptimierte Reifen für den E-Einsatz zur Wahl.

Manche E-Reifen fallen sofort ins Auge, andere unterscheiden sich auf dem ersten Blick nicht von konventionellen Reifen. Auffallend sind zum Beispiel die sogenannten „tall and narrow“-Reifen (groß und schmal); hier reduziert die geringe Breite den aerodynamischen Luftwiderstand und die Höhe bietet Platz für eine großzügig dimensionierte Bremsanlage. Andere E-Reifen erkennt man von außen nur an einem Zusatz in der Namenskennung, etwa mit einem „E“ oder „EV“.

Es gibt gute Gründe für sich die Spezialisten zu unterscheiden, einer betrifft das Thema, das viele E-Auto-Fahrer umtreibt: die Reichweite. Aufgrund ihres geringen Rollwiderstands haben E-Reifen einen positiven Effekt auf die Reichweite. So kann etwa der MICHELIN e.Primacy die Reichweite um bis 7 Prozent erhöhen. Das klingt vielleicht erstmal nicht beeindruckend, in Zahlen ausgedrückt bedeutet dies aber: Mit diesem Reifen könnte ein E-Auto mit einer angegebenen Reichweite von 450 Kilometern bis zu 31,5 Kilometer weiterfahren. Bei einer Reichweite von 300 Kilometern wären immerhin noch bis zu 21 zusätzliche Kilometer möglich. Neben dem Weiterkommen bedeutet dies auch Sparen, weil man weniger Laden muss.

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Mark Perbaums, Vertriebschef für die Erstausrüstung bei Michelin

Spezielle E-Reifen bieten noch weitere Vorteile. Sie verfügen über eine besondere Laufflächenmischung sowie ein optimiertes Profildesign. Damit soll der Reifen dem kraftvollen, direkt beim Anfahren anliegenden Drehmoment der E-Motoren standhalten und so verhindern, dass es zu einer schnellen Profilabnutzung kommt. Außerdem sind sie mit ihrer stärkeren Karkasse für das höhere Gewicht der E-Autos optimiert. E-Reifen punkten zudem mit ihrem reduzierten Abrollgeräusch. Das verbessert den Fahrkomfort, da die E-Motoren deutlich leiser sind als Benziner- oder Dieselaggregate und so der Fahrer das Reifengeräusch besonders gut wahrnimmt.

Noch ist die Auswahl bei Winter- und Ganzjahresreifen eingeschränkt. Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Pkw und Transportern wird das Angebot größer. Steht der passende Reifen noch nicht zur Verfügung, sollten Autofahrer beim Kauf neuer Reifen auf den Rollwiderstand achten. Einen Anhaltspunkt gibt das Reifenlabel. Reifen mit einer A-Kennung sind die mit der besten Bewertung. Außerdem sollten Reifenkäufer auf den Lastenindex achten. Er ist die Kennziffer des Maximalgewichts, das der Reifen tragen darf. Reifen mit besonders hoher Tragfähigkeit haben im Zusatz noch HL (high load) oder XL (extra load). Die Ziffern sind für den Laien nicht auf den ersten Blick verständlich. Im Internet lassen sich aber leicht Tabellen mit Angaben zum Lastindex finden.

SP-X/Köln.

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