Michelin kündigt Übernahme
der Flex Composite Group an
- Mit der Übernahme entsteht ein führender Anbieter von Hightech-Textilien und -Folien
- Umsatzsteigerung des Michelin Geschäftsbereichs Hightech-Materialien um rund 20 Prozent
- Wichtiger Schritt zur Unternehmensentwicklung über Reifen hinaus
- Akquisition wird durch vorhandene Barmittel finanziert, die starke Finanzlage von Michelin bleibt erhalten
- Abschluss der Transaktion gegen Ende des dritten Quartals 2023 erwartet
Michelin will von der französischen Private-Equity-Gesellschaft IDI die Flex Composite Group (FCG) komplett übernehmen. Über die Bedingungen haben sich beide Unternehmen geeinigt. Der Kaufpreis liegt bei 700 Millionen Euro.
Die FCG ist ein führendes europäisches Unternehmen für hochtechnische Gewebe und Folien, die im Schiffbau, bei Supersportwagen und Elektrofahrzeugen, im Sport und im Bauwesen zum Einsatz kommen. Die Gruppe produziert eine breite Palette von Polymer-Verbundlösungen, die an die bereits von Michelin entwickelten Lösungen angrenzen. Das Unternehmen hat 400 Mitarbeiter und ist vor allem in Europa auf schnell wachsenden Märkten mit einer starken Nachfragedynamik von High-End-Kunden tätig. 2022 verzeichnete die FCG einen Umsatz von 202 Millionen Euro. Im Zeitraum von 2015 bis 2022 erzielte die Unternehmensgruppe ein durchschnittliches organisches Wachstum von elf Prozent bei einer EBITDA-Marge von 25 bis 30 Prozent.
Ausbau der Aktivitäten jenseits des Reifengeschäfts
Durch die Vereinbarung könnten Michelin und die FCG ein führendes Unternehmen für Hightech-Textilien und -Folien schaffen. Die Übernahme passt perfekt zur Strategie „Michelin in Motion 2030“. Damit will das Unternehmen seine Aktivitäten bei Polymer-Verbundstoffen in angrenzenden Bereichen ausbauen und dabei von den Innovations-, Forschungs- sowie Entwicklungskapazitäten, von der Kundennähe sowie dem industriellen Prozess-Know-how von FCG profitieren. Die Transaktion würde tiefgreifende Innovationssynergien in einer breiten Produktpalette und Anwendungen freisetzen sowie gleichzeitig die Umweltbilanz der FCG weiter verbessern.
Die Übernahme der FCG würde den Umsatz von Michelin bei High-Tech-Materialien um rund 20 Prozent steigern und das Wachstum dieses Geschäftsbereichs beschleunigen. Außerdem würde die Transaktion die EBIT-Marge von Michelin auf Konzernebene und im Spezialsegment erhöhen und sich positiv auf die Cash-Generierung und das Aktienergebnis auswirken.
Wir begrüßen die Teams der FCG in unserer Gruppe, um einen Marktführer für technische Hightech-Textilien und -Folien zu schaffen. Dieser kann sich auf die volle Kompetenz beider Partner stützten, insbesondere auf unser gemeinsames Know-how bei Polymer-Verbundlösungen. Wir wollen Synergien schaffen und durch Hightech-Innovationen unsere Produktpalette und Anwendungen erweitern. Diese Akquisition ist ein Meilenstein in unserer Strategie, die Gruppe als wichtigen Akteur für Polymer-Verbundlösungen jenseits der Mobilität zu positionieren.
Emmanuel Capriglione, General Manager der FCG: „Wir haben in den vergangenen Jahren ein beträchtliches Geschäftswachstum erreicht. Dieser Erfolg ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen: hohes Fachwissen bei Verbundwerkstoffen und Folien, Innovationsstärke und der Drang, den Kundenservice kontinuierlich zu verbessern. Mit Michelin wird die FCG ihre Innovationsstärke ausbauen, den ökologischen Fußabdruck verringern und die Kunden mit nachhaltigeren Materialien beliefern können.“
Die Transaktion würde vollständig durch vorhandene Barmittel finanziert, wobei die Finanzlage von Michelin auch nach der Transaktion stark bleibt. Es wird erwartet, dass die Übernahme bis zum Ende des dritten Quartals 2023 abgeschlossen wird, vorbehaltlich der noch anstehenden Anpassungen und ausstehenden behördlichen Genehmigungen.