Michelin Weltpremiere auf der Movin’On: Luftloser Konzeptreifen Uptis bietet Pannenschutz und Komfort
Der wegweisende Prototyp zeigt die nächste Stufe des Michelin Vision Concept und soll bis 2024 die Serienreife erreichen....
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Der Reifen der Zukunft wird zu 100 Prozent nachhaltig sein – und das über seinen gesamten Lebenszyklus. Bis 2050 will Michelin dieses Ziel erreichen. Wie der Weg dahin aussieht und welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gibt, hat die Michelin Gruppe in fünf Punkten zusammengefasst:
Mit der Entwicklung eines 100-prozentig nachhaltigen Reifens will Michelin dem Klimanotstand entgegenwirken. Dabei betrachtet der Konzern den gesamten Lebenszyklus eines Reifens und bringt für jeden Bereich seine gesamte Innovationskraft ein.
Der Klimanotstand ist da. Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck, sondern business-relevant. Ökonomie und Ökologie müssen im Einklang stehen – das erwarten auch unsere Kunden von uns. Wir gestalten die Mobilität nachhaltiger und richten sie an den Bedürfnissen der Zukunft und unserer Kunden aus: mit umweltfreundlicheren und vernetzten Reifen. Der zu 100 Prozent nachhaltige Reifen ist eine große Herausforderung für die Michelin Gruppe. Das spornt uns an, neue Technologien zu entwickeln und auch unsere Arbeitsweise zu ändern. Unser Ziel ist klar: Michelin will die Mobilität mit kontinuierlicher Innovationsarbeit immer sicherer, zugänglicher, effizienter und vor allem umweltfreundlicher machen.
Reifen enthalten immer häufiger biologisch hergestellte oder recycelte Materialien wie etwa Naturkautschuk, Harze auf biologischer Basis oder recycelten Kunststoff. Der Reifenspezialist arbeitet daran, diesen Anteil stetig zu erhöhen, ist deshalb an einer Reihe von Forschungsprojekten beteiligt und kooperiert dabei mit Start-ups, Laboren und Universitäten. Michelin hat sich verpflichtet, dass in den hergestellten Reifen ab 2030 40 Prozent nachhaltige Materialien zum Einsatz kommen. 2050 soll dieser Anteil 100 Prozent erreichen. Bei der Reifenherstellung hat Michelin sich das Ziel gesetzt, den ökologischen Fußabdruck aller Produktionsstätten zu verringern, zum Beispiel beim Verbrauch von Lösungsmitteln und Energie, bei entstehenden Abfällen und CO2-Emissionen sowie beim Wasserverbrauch. Seit 2005 hat die Gruppe ihre Verbräuche bereits halbiert. Bis 2050 sollen Michelin Werke vollständig klimaneutral produzieren und ihren Wasserbedarf unabhängig von öffentlichen Wassernetzen decken. Außerdem will Michelin bis dahin vollständig auf den Einsatz von Lösungsmitteln in der Reifenherstellung verzichten.
Weniger, aber dafür besser und anders – so lautet das Motto von Michelin im Bereich Reifenlogistik. Hier verpflichtet sich die Gruppe, Transporte merklich zu reduzieren und dafür auf eine effizientere Logistik mit alternativen Transportmöglichkeiten zu setzen. So will Michelin die bei der Logistik anfallenden CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2018 um 15 Prozent senken. Bei den Transportmitteln sollen Elektro- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sowie Segelfrachter zum Einsatz kommen. So hat die Gruppe beispielsweise eine erste Partnerschaft mit Neoline, einem Betreiber von Windkraftschiffen, angekündigt. Neoline soll den CO2-freien Transport zwischen den beiden kanadischen Städten Halifax und Saint-Nazaire übernehmen.
75 bis 90 Prozent der Umweltbelastung durch einen Reifen fallen bei seiner Nutzung an. Hier liegen die großen Hebel, um die Ökobilanz eines Reifens massiv zu verbessern. Und diese Hebel will Michelin nutzen, etwa durch eine weitere Reduzierung des Rollwiderstands. Michelin hat den Rollwiderstand seiner Reifen in den vergangenen 30 Jahren durch jährliche Leistungssteigerungen von ein bis zwei Prozent drastisch verbessert. Ein geringerer Rollwiderstand hat einen geringeren Kraftstoffverbrauch zur Folge und erhöht die Reichweite von Elektroautos.
Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Leistung eines Michelin Reifens durch seine konsequente Nutzung bis zur Verschleißgrenze. Michelin macht in diesem Bereich kontinuierlich Fortschritte und arbeitet daran, dass die Perfomance eines Reifens über den kompletten Lebenszyklus konstant hoch bleibt: ob neu oder gefahren. Würden alle Reifen bis zu ihrer Verschleißgrenze genutzt, würden in Europa jährlich 128 Millionen Reifen weniger verbraucht, was einer Einsparung von 6,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entspricht. Michelin investiert seit vielen Jahren auch in die Reduzierung von Verschleißpartikeln der Reifen. Die Gruppe hat sich verpflichtet, die Gesamtemissionen von Partikeln in seinen neuen Produktreihen weiter zu reduzieren. Seit 2015 hat Michelin den Reifenabrieb bereits um fünf Prozent gesenkt. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an der Umsetzung der europäischen Vorschriften für den Reifenabrieb mit und beteiligt sich über Gremienarbeit an der Ausarbeitung von entsprechenden Prüfmethoden.
Und schließlich haben auch digitale Technologien und die Entwicklung vernetzter Reifen eine positive Auswirkung auf die Öko-Bilanz eines Reifens, etwa durch die digitale Erfassung von Nutzungsparametern oder die Druck- und Temperaturüberwachung der Reifen. Beim Thema Reifenentsorgung hat Michelin sich zum Ziel gesetzt, Altreifen am Ende ihrer Lebensdauer in Rohstoffe umzuwandeln, die sich für die Herstellung neuer Reifen und neuer Produkte eignen. Auch diese sogenannte End-of-Life-Phase von Reifen ist weltweit ein wichtiges Thema und ein großer Hebel, um Reifen umweltfreundlicher zu machen. Denn Michelin hat ermittelt, dass jährlich etwa 1,6 Milliarden Reifen weggeworfen werden. Das entspricht 26 Millionen Tonnen Reifen, die auf Deponien landen oder die verbrannt werden. Um diese Umweltbelastung merklich zu verringern, haben Michelin und Bridgestone am 22. November 2021 gemeinsam einen Aufruf zur Stärkung und Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Gummiindustrie gestartet. Die beiden weltweit führenden Reifenhersteller fordern damit eine höhere Recycling-Quote von Altreifen. So lässt sich etwa Ruß von recycelten Reifen für die Herstellung neuer Reifen einsetzen.