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Media Day: Entwicklung des Reifenmarktes und
Transformation der Produktion
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Media Day: Entwicklung des Reifenmarktes und
Transformation der Produktion

28.04.2023

Das Michelin Werk im italienischen Cuneo war Schauplatz für den ersten internationalen Media Day der Michelin Gruppe. Es ist das größte und modernste Reifenwerk in Westeuropa. Zwei strategische Transformationen der Gruppe standen dabei im Mittelpunkt:

  • Die Entwicklung des Reifenmarktes angesichts der neuen Anforderungen von Kunden und des Klimawandels.

  • Die Umgestaltung der Produktion angesichts neuer sozialer, technologischer und ökologischer Herausforderungen.

  • Beim Media Day ging Michelin auch auf sein Umweltengagement und insbesondere auf das Ziel ein, bis 2050 zu 100 Prozent umweltfreundliche Materialien für die Herstellung seiner Reifen zu verwenden.

Märkte im Wandel
Die Automobilmärkte erleben seit Jahren einen tiefgreifenden Wandel. In den vergangenen 30 Jahren haben sich weltweit die Anforderungen der Verbraucher und die Art der Nutzung stark verändert. Fahrzeuge werden immer schwerer, individueller, komfortabler und sicherer. Carsharing und die Entwicklungen beim Leasing verändern den Markt sichtlich. Darüber hinaus haben auch die steigende Bedeutung des Klimaschutzes und die immer strengeren Umweltauflagen einen großen Einfluss auf die Märkte.

Michelin: ein wichtiger Akteur bei den Trends auf dem Reifenmarkt

1. Reifen werden immer größer: Das ist auf das Gewicht der Fahrzeuge zurückzuführen. Dieser Trend hat direkte Auswirkungen auf den Verbrauch und die CO2-Emissionen in Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit. Michelin antwortet auf dieses Paradoxon mit Technologie: Durch die Verringerung des Rollwiderstands seiner Produkte konnten beispielsweise 3,4 Milliarden Liter Kraftstoff während der Lebensdauer der Reifen im Jahr 2021 eingespart und damit 8,7 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zu 2010 vermieden werden. Michelin wird seine Anstrengungen bis 2030 fortsetzen und die Energieeffizienz um weitere zehn Prozent verbessern1.

2. Die sehr gute Entwicklung bei Ganzjahresreifen: In Europa wurde der Ganzjahresreifen von den Autofahrenden lange Zeit gemieden. Nun erlebt er einen bemerkenswerten Erfolg, der Absatz hat sich seit 2015 verdreifacht. Der Ganzjahresreifen ist für seine Benutzerfreundlichkeit und seine bemerkenswerten Leistungen bekannt. Diese sind vor allem auf technologische Fortschritte von Michelin zurückzuführen. Die Gruppe rechnet für dieses Marktsegment in den kommenden fünf Jahren mit einem Wachstum von mehr als elf Prozent.
Mehrere Faktoren haben zu diesem Erfolg beigetragen:

  • Klimawandel und das Auftreten von unvorhersehbaren Schneefällen
  • geänderte EU-Vorschriften
  • Vorteile für Verbraucher*innen, die keine zwei Reifensätze benötigen
  • die Entwicklung von Flotten- und Leasingfahrzeugen

3. Der E-Auto-Boom: Bei Elektrofahrzeugen rücken die Reifen stärker in den Mittelpunkt. Denn deren Leistung und andere Eigenschaften stellen höhere Anforderungen an die Reifen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Um gute Leistungen zu erzielen, muss ein Reifen für Elektrofahrzeuge vier wesentliche Eigenschaften haben:

  • Langlebigkeit aufgrund des höheren Drehmoments beim Beschleunigen und Abbremsen
  • Geringerer Rollwiderstand, der für die Reichweite entscheidend ist
  • Höhere Tragfähigkeit, um das zusätzliche Gewicht der Batterien zu tragen
  • Geräuschreduzierung, weil 70 Prozent des Geräuschpegels eines Elektrofahrzeugs durch das Fahren
    und nicht durch den Motor verursacht werden

Bei diesen Anforderungen kann Michelin seine Innovationskraft, Technologiekompetenz und sein Know-how voll auszuschöpfen.

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Michelin wandelt sich ständig. Wir begegnen den Herausforderungen der sich wandelnden Reifenmärkte mit immer innovativeren und umweltfreundlicheren Produktionsanlagen, in denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Mit der Innovationskultur der Michelin Teams kann die Gruppe jeden Tag neue Lösungen antizipieren und entwickeln, um den Wünschen und Erwartungen unserer Kunden und der Gesellschaft gerecht zu werden. Wir sind uns sicher, unsere strategischen Ziele zu erreichen – mit Reifen, rund um und über Reifen hinaus

 

Florent Menegaux, CEO der Michelin Gruppe

Produktionswerke verpflichten sich zu einem tiefgreifenden Wandel

Der erste internationale Media Day gab auch einen Überblick über die Veränderungen, die derzeit in den Werken der Michelin Gruppe stattfinden. Seit mehreren Jahren erfolgt an den Produktionsstandorten eine dreifache Revolution:

  • Eine menschliche Revolution mit tiefgreifenden Fragen zu Sinn, Organisation und Engagement
  • Eine technologische Revolution, bei der sich die Nutzung von Daten und digitalen Technologien durchsetzt
  • Eine ökologische Revolution mit der Notwendigkeit, Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Entwicklung
    in Einklang zu bringen

Menschliche Standorte: Auf Grundlage seines Führungsmodells hat Michelin eine ehrgeizige Umgestaltung der Arbeit eingeleitet, die heute Früchte trägt. Im Mittelpunkt steht hierbei die Eigenverantwortung der Mitarbeiter*innen. Michelin hat diese Management-Innovationen in seinen Werken in den vergangenen 15 Jahren entwickelt, um die Arbeit der Produktionsteams zu verbessern. Heute trägt dieser tiefgreifende Wandel zu einer besseren wirtschaftlichen Leistung der Werke bei und ist zudem eine Antwort auf die Herausforderung, industrielle Berufe attraktiver zu machen. Darüber hinaus engagiert sich die Gruppe weiterhin im sozialen Dialog mit Gewerkschaften und Arbeitnehmern. Dieser wird sich in den kommenden zehn Jahren weiter vertiefen.

Technologische Standorte: Michelin verändert die Branche auch durch die Digitalisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Seit fünf Jahren werden bei Michelin Daten gespeichert, die in einer kollaborativen Umgebung weiterverwendet werden. Die Fabrik 4.0, die Roboter mit künstlicher Intelligenz kombiniert, beschleunigt die Transformation um das Zehnfache. Insbesondere ermöglicht sie, die Produktionsqualität und -flexibilität zu erhöhen sowie die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Mitarbeiter höher zu qualifizieren. Diese Innovationen haben die Jahresgewinne von Michelin um fast 60 Millionen Euro gesteigert.

Ökologische Standorte: Michelin hat die Auswirkungen seiner Werke auf die Umwelt zwischen 2005 und 2019 bereits halbiert. Das ambitionierte Ziel der Gruppe geht aber noch weiter: Bis 2050 sollen die Nettoemissionen auf null sinken. Ein Zwischenziel ist, die CO2-Emissionen zwischen 2010 und 2030 zu halbieren. Diese Herausforderungen sollen dadurch bewältigt werden, dass weniger Energie verbraucht und die Umstellung auf grüne Energie beschleunigt wird. Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen hat sich Michelin auch dazu verpflichtet, den Wasserverbrauch bis 2030 um mehr als 30 Prozent zu senken.

Michelin präsentiert: zwei Reifen mit Straßenzulassung mit einem hohen Anteil an nachhaltigen Materialien
Michelin hat vor Kurzem zwei für den Straßenverkehr zugelassene Reifen vorgestellt: einen für Pkw und einen für Busse, die zu 45 beziehungsweise 58 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen. Diese technologischen Meilensteine zeigen, dass Michelin in der Lage ist, sein ambitioniertes Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2050 alle Reifen aus 100 Prozent nachhaltigen Materialien herzustellen. Die beiden Reifen sind der Vorgeschmack auf die Technologien der künftigen Serienmodelle ab 2025. Die Fortschritte, die dank der Technologie-Kompetenz von Michelin, der Stärke bei Forschung und Entwicklung sowie durch Partnerschaften mit innovativen Start-ups möglich geworden sind, werden allen Produkten der Michelin Gruppe zugutekommen. Die Integration nachhaltiger Materialien in die Reifen-Entwicklung ist eine Selbstverpflichtung der Gruppe ohne jegliche Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit der Reifen. Michelin betrachtet dabei die Umweltaspekte über alle Phasen des Lebenszyklus eines Reifens: von der Konzeption über Herstellung, Transport, Gebrauch bis zum Recycling.

[1] Interne Berechnungen von Michelin

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