Michelin, IFP Energies nouvelles und Axens errichten Prototyp-Produktionsstätte für Butadien aus Bioethanol
Mit dem BioButterfly-Projekt möchte Michelin synthetischen Kautschuk und damit auch seine Reifen umweltschonender herstellen....
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Frankfurt, 18. Oktober 2019
Nachhaltige Mobilität beginnt für Michelin schon vor der Produktion: bei den eingesetzten Werkstoffen. Mit dem Projekt BioImpulse zielt Michelin auf die Herstellung eines neuen Klebeharzes, das auf die sogenannten Substances of Very High Concern (SVHC = besonders besorgniserregende Stoffe) verzichtet.
Mit der Entwicklung eines relevanten biobasierten Moleküls eröffnet BioImpulse neue Wege für den Einsatz von Biotechnologien im Bereich der Werkstoffe. Für die Umsetzung steht in den kommenden sechs Jahren ein Gesamtbudget von 28,1 Millionen Euro zur Verfügung. BioImpulse ist ein Gemeinschaftsprojekt von öffentlichen Trägern und Akteuren aus der Privatwirtschaft und wird von der Michelin Geschäftseinheit ResiCare koordiniert. Das Projekt wurde Anfang Oktober 2019 erstmalig in Brüssel beim Europäischen Forum für Industrielle Biotechnologie und Bioökonomie (EFIB – European Forum for Industrial Biotechnology and the Bioeconomy) vorgestellt.
Klebeharze werden für hochfeste Klebeverbindungen unter anderem im Boots- und Flugzeugbau sowie im Maschinen- und Fahrzeugbau verwendet. Herkömmliche industrielle Klebeharze enthalten üblicherweise Bestandteile, die als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) eingestuft werden. Der weltweite Absatzmarkt für gesundheitsschonendere Ersatzstoffe bietet daher vor allem in der Automobil- und Baubranche enormes Potenzial.
So zielt das Projekt BioImpulse darauf,
Merkmal des Projekts: Es reicht von der biologischen Herstellung des Moleküls bin hin zur Klebeleistung des eingesetzten Harzes und deckt so einen Großteil der Wertschöpfungskette ab. Um gesundheitliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte zu berücksichtigen, steht die umweltgerechte Gestaltung im Mittelpunkt, insbesondere bei der Herstellung durch Fermentation und dem Einsatz von Biomasse der zweiten Generation (2 G[1]), das heißt land- und forstwirtschaftliche Abfälle). Der Bau der ersten industriellen Fertigungseinheit ist für 2026 vorgesehen.
Mit diesem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit unseren Partnern unterstreicht Michelin erneut sein Engagement für die Umwelt, auch über die Reifenherstellung hinaus. Denn wir machen unser Know-how im Bereich der nachhaltigen Werkstoffe für die gesamte Industrie zugänglich.
Beteiligt am Projekt sind die französischen Institute für Technologie (FCBA), für Agronomieforschung (INRA[2]) und für angewandte Wissenschaften (INSA) sowie das Unternehmen Lesaffre über seinen Geschäftsbereich Leaf. Darüber hinaus wird BioImpulse im Rahmen des französischen Programms für Zukunftsinvestitionen (Le Programme d’investissements d’avenir) von der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME (Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie) gefördert.
Florent Menegaux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Michelin Gruppe: „Mit diesem Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit unseren Partnern unterstreicht Michelin erneut sein Engagement für die Umwelt, auch über die Reifenherstellung hinaus. Denn wir machen unser Know-how im Bereich der nachhaltigen Werkstoffe für die gesamte Industrie zugänglich.“
Weiterführende Informationen zum Projekt unter https://bioimpulse.bio/
[1] d.h. Sie steht nicht im Wettbewerb mit der Nahrungsmittelproduktion
[2] Über TWB, TBI, LGC und CRITT Bio-Industries