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Mit Vielfalt noch erfolgreicher
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Mit Vielfalt noch erfolgreicher

20.05.2022

Je diverser die Mitarbeiter*innen, desto größer der Erfolg eines Unternehmens – das zeigt auch zum Beispiel eine internationale Untersuchung von McKinsey: So steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Unternehmen überdurchschnittlich profitabel zu sein allein durch ethnische Vielfalt um 36%*.

Auch Michelin setzt auf die Kraft diverser Teams. Das Management Board der Michelin Region Europe North geht dabei mit gutem Beispiel voran: Vier der elf Positionen werden mittlerweile von Frauen ausgeübt. Von Juni an hat mit Maria Röttger erstmals eine Frau die Leitung des Boards inne, die weiteren Kolleginnen stehen als Vice Presidents an der Spitze wichtiger Ressorts, wie Finance und Sales. Das war nicht immer so. Nur vier Jahre zuvor waren alle Positionen des Managements mit Männern besetzt – eine Aufstellung, die Michelins Anspruch an Diversity nicht mehr gerecht wurde.

„Diversity“ – also Vielfalt – umfasst dabei jedoch viel mehr als das Geschlecht. Auch Unterschiede bei der kulturellen Zugehörigkeit, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, der sexuellen Orientierung oder der ethnischen Herkunft stehen für die enorme Vielfalt unter den Mitarbeitenden bei Michelin. „Ein organisatorisches sowie gesellschaftspolitisches Konzept, das einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität propagiert“ – so definiert die Hochschule München den Begriff Diversity. Und auch bei Michelin: Das Unternehmen hat eine Vielzahl von Diversity-Initiativen ins Leben gerufen und Diversität als strategisch bedeutendes Thema auf oberster Management-Ebene verankert.

„In fünf Jahren will ich, dass Michelin noch diverser ist. Wir tun schon viel bei der Förderung von Frauen, aber es reicht noch nicht. Es geht um mehr: Herkunft, Bildungshintergrund, Religion. Ich traue mich zu sagen: So lange wir keinen rothaarigen, langhaarigen Mitarbeiter haben, der in Birkenstocks zur Arbeit kommt und der genauso behandelt wird wie ein Manager im Anzug, sind wir noch nicht da.“

Anish K. Taneja, CEO und Präsident der Michelin Region Europe North
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Für Anish K. Taneja, CEO und Präsident der Michelin Region Europe North, ist das Ziel des Diversity- Managements bei Michelin klar: „Uns geht es vor allem darum, dass sich die Mitarbeitenden wohl und zugehörig fühlen. Nur dann können sie ihre Stärken perfekt entfalten.“ Taneja betont, dass ein erfolgreiches Diversity-Management voraussetze, ohne unterbewusste Vorurteile miteinander umzugehen. Die Wissenschaft spricht dabei von „Unconscious Bias“:

„Wir haben alle Unconscious Bias. Damit schließen wir bestimmte Menschen aus. Doch genau diese Menschen bringen das Know-how mit, können unseren Horizont erweitern, andere Märkte aufbauen und Innovationen fördern“, so Taneja. Michelin hat deshalb beispielsweise ein „Unconscious Bias & Stereotype“-Training für Führungskräfte ins Leben gerufen. 

In diesem Training lernen die Mitarbeiter*innen, diese voreingenommenen Haltungen und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz zu reduzieren: von Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen bis hin zu Interaktionen mit Kund*innen und Kolleg*innen. „Denn nur wenn unsere Führungskräfte hier mit gutem Beispiel vorausgehen und ihrer Vorbildfunktion gerecht werden, kann Vielfalt ihre wahre Wirkung entfalten“, so Taneja. Er macht deutlich, dass eine diverse Unternehmenskultur nichts ist, was sich ein Unternehmen von heute auf morgen entwickelt. „Diversity ist ein Prozess. Bei Michelin legen wir deshalb beispielsweise auch großen Wert auf das Recruiting und die Auswahl der passenden Kanditat*innen.“ Nachhaltiges Wachstum, wie es sich Michelin anlässlich seiner Strategie 2030 auf die Fahnen geschrieben hat, funktioniert nur mit diversen Teams – davon ist Taneja überzeugt. „Je vielfältiger wir unsere Teams aufstellen, desto erfolgreicher arbeiten wir.“

Im Diversity Committee von Michelin laufen viele der Diversity-Fäden zusammen. Mit 20 Mitgliedern aus unterschiedlichen Ländern der Region Europe North ist das Committee selbst ein Paradebeispiel dafür, wie Vielfalt innerhalb einer Gruppe im Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden kann. Evelin Kessel, Diversity and Inclusion Manager Region Europe North, und ihr Team wollen die Kultur des Miteinanders weiter ausbauen – zum Wohle aller. „Heterogene Teams profitieren von ihrer Vielfalt“, erklärt Kessel. „Durch die unterschiedlichen Perspektiven sind sie eher in der Lage, neue Ideen zu entwickeln und gemeinsam kreative Wege zu beschreiten. Es geht darum, sich von veralteten Vorstellungen und einschränkenden Überzeugungen zu lösen und Unterschiede nicht nur zuzulassen, sondern sie zu fördern und als Bereicherung für jeden Einzelnen, aber auch für das Unternehmen als Ganzes zu sehen.“

So wie Ahmad Sabsabi aus Syrien: Auch er hat seinen Platz bei Michelin gefunden. Gestartet als Praktikant und mit großen Sprachbarrieren, zeigte er sehr schnell Potenzial und Ehrgeiz. Die nachfolgende Ausbildung zum Industriemechaniker schloss er wegen guter Leistung frühzeitig ab, um sich seinem nächsten Ziel zu widmen: dem Maschinenbau-Studium. „Ich schätze meinen Arbeitgeber sehr: Was zählt, ist allein meine Leistung“, so Sabsabi, der auch anfängliche Sprachschwierigkeiten längst überwunden hat. Lächelnd berichtet er: „Auch Begriffe wie ,Ganzjahresreifen‘ habe ich mittlerweile in meinen Deutsch-Wortschatz aufgenommen. Wenn das kein Grund ist, nach meinem Studium bei Michelin zu bleiben!“

 

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Quelle: Marcel Hasübert

Zeit für den Perspektivwechsel

Michelin lässt sich übrigens sehr gerne daran messen, wie erfolgreich die Diversity-Maßnahmen im Unternehmen sind. Ganz konkret beispielsweise an der Quote, wie viele Frauen in Führungspositionen arbeiten: Bis 2030 strebt die Gruppe einen Frauenanteil von 35 Prozent in den Führungsteams an. Im Management Board der Region Europe North übernehmen Frauen bereits heute vier der insgesamt elf Positionen. Kolleginnen wie Theres Gosztonyi Vice President B2C Sales Europe North, oder Maria Röttger bereichern das Gremium mit ihren Ansichten und neuen Perspektiven auf Themen, die auch bei Michelin jahrelang von Männern diskutiert wurden. Röttger ist Personaldirektorin für die Region Europe North bei Michelin – und steht ab Juni 2022 an der Spitze von Michelin Europe North. Sie ist damit weltweit die erste Frau in dieser Funktion seit der globalen Neuorganisation des Unternehmens 2018.

Einen Perspektivwechsel im wahrsten Sinne des Wortes erlebte auch Peter Krause. Durch einen Unfall konnte er seine Position im Schichtdienst in der Tast- und Sichtkontrolle nicht mehr ausüben. Lange am Arbeitsplatz zu stehen, war für ihn unmöglich. Heute ist er dank des betrieblichen Wiedereingliederungsmanagements von Michelin auf einem anderen Posten unterwegs: nämlich meistens auf dem Gabelstapler. Als Logistiker ist er für interne Werkstransporte im Lager im Michelin Werk Bad Kreuznach zuständig. „Ich bin sehr froh, dass ich wieder voll mitarbeiten kann“, sagt Peter Krause. Für Maria Röttger steht auch er stellvertretend für eine diverse Unternehmenskultur: „Es wäre fahrlässig, Menschen wie Peter Krause keine neue Chance zu geben. Wir profitieren sehr von der Erfahrung langjähriger Mitarbeiter*innen.“

Vielfalt als gelebte Realität

Michelin ist sich bewusst, dass Diversity eine dauerhafte Herausforderung ist, bei der es keinen Stillstand gibt. „Wir müssen ständig an uns und dem Unternehmen arbeiten, um beim Thema Vielfalt gemeinsam zu wachsen – und davon zu profitieren. Es geht darum, die unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen der Menschen wahrzunehmen, sie als Potenzial zu begreifen und zu fördern. Als international agierendes Unternehmen haben wir eine große Verantwortung, einen Beitrag für eine offene und moderne Gesellschaft zu leisten. Das Ziel ist erst erreicht, wenn der Trend ,Vielfalt‘ kein Trend mehr ist, sondern ganz selbstverständlich unseren Alltag bereichert“, sagt Taneja.

Diversität im Unternehmen

So setzt sich Michelin für mehr Vielfalt ein

  • My Ability: Michelin arbeitet mit dem inklusiven Karriereportal My Ability zusammen, das Michelin aktiv bei der Suche nach Mitarbeiter*innen mit Behinderungen unterstützt.
  • Charta der Vielfalt: Michelin ist Unterzeichner der Arbeitgebenden-Initiative „Charta der Vielfalt“ und beteiligt sich jährlich am Deutschen Diversity-Tag.
  • Diversity Check: In vier Schritten überprüft Michelin intern den Status jedes einzelnen Teams in folgenden Bereichen: Vielfalt, Chancengleichheit, aufgeschlossene und integrative Kultur sowie unterstützende Führung. Die Teams erhalten Verbesserungsvorschläge und Tipps.
  • „Unconscious Bias & Stereotype“-Training: Mit den Schulungen für Führungskräfte reduziert Michelin voreingenommene Einstellungen und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz: von Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen bis hin zu Interaktionen mit Kund*innen und Kolleg*innen. 
  • Diversity Committee: Das Diversity Committee besteht aus 20 Mitgliedern aus unterschiedlichen Nationen und steuert jegliche Aktivitäten rund um das Thema Diversity.
  • Frauen in Motion: Mit dem Projekt „Frauen in Motion“ erleichtert Michelin Frauen den Einstieg in Berufe im gewerblichen Umfeld.

*https://www.mckinsey.de/~/media/mckinsey/locations/europe%20and%20middle%20east/deutschland/news/presse/2020/2020-05-19%20diversity%20wins/report%20diversity-wins-how-inclusion-matters%202020.pdf

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