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Michelin feiert 90 Jahre Standort Karlsruhe
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Michelin feiert 90 Jahre Standort Karlsruhe

27.10.2021

Hochmoderne Fertigung und Spezialisierung auf Kleinstserien

Der französische Reifenhersteller Michelin feiert im Oktober dieses Jahres das 90-jährige Bestehen seines Standorts in Karlsruhe. Markenzeichen des traditionsreichsten deutschen Werks der Michelin Gruppe sind die Fertigung von Leicht-Lkw-Reifen in Kleinstserien und moderne Produktionsanlagen. Die Kapazität pro Jahr reicht bis zu 1,1 Millionen Reifen und 82.000 Tonnen Kautschukmischungen.

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90 Jahre Michelin Karlsruhe, das bedeutet 90 Jahre engagierte und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jede Herausforderung als Motivation ansehen, sich und das Werk voranzubringen. Herzlichen Dank an alle, die täglich ihr Bestes geben und unsere Teamarbeit, unsere Qualität und unseren Innovationsgeist leben und damit dieses besondere Jubiläum erst möglich gemacht haben.

Fabrice Marchetti, Direktor Werk und Standort Karlsruhe.

Die Belegschaft in Karlsruhe zählt aktuell rund 800 Mitarbeiter, davon sind etwa 550 in der Reifenherstellung, der andere Teil in Vertrieb und Verwaltung tätig. Etwa zwei Drittel der Beschäftigten des Werkes stammen aus dem nahen Frankreich, das zeigt und fördert die enge Verbundenheit zwischen diesen beiden Ländern. Mit der Produktion hier vor Ort leistet Michelin Karlsruhe seit jeher auch einen wichtigen Beitrag zur Verständigung in Europa und liefert die Produkte sogar in die ganze Welt.

Nachhaltigkeit

Technischer Vorreiter und CO2-Reduzierung dank umweltschonender Elektrovulkanisation

Schwerpunkt im hochmodernen Karlsruher Reifenwerk ist die Produktion von Kleinstserien für leichte Nutzfahrzeuge. Die Fertigungsanlagen und die Produktionsorganisation erlauben ultraflexible Dimensionswechsel in hoher Geschwindigkeit – insgesamt umfasst das Portfolio 70 Reifengrößen. Der Vertrieb erfolgt in die ganze Welt.

Zur modernen Produktion zählt auch die Elektrovulkanisation, in der bis heute mehr als dreißig Millionen Reifen ganz ohne Wasser „gekocht“ wurden. Ende der 1980er-Jahre eingeführt, gilt das Verfahren bis heute als vorbildlich – auch weil es im Vergleich zur herkömmlichen Dampfkochung wesentlich umwelt­schonender ist: Seit April 2021 werden die Reifen in Karlsruhe im letzten Produktionsschritt nun vollstän­dig über die innovativen und energieeffizienteren elektrischen Vulkanisationspres­sen hergestellt. Herkömmliche Vulkanisationspressen, die mit Dampf und heißem Wasser erhitzt werden, sind um das sechsfache energieintensiver.

„Die umweltfreundlichere elektrische Vulkanisation ist ein wichtiger Schritt Richtung klimaneutrale Produktion", betont Werkdirektor Fabrice Marchetti. "Von der Entwicklung unserer Produkte, über die Herstellung bis hin zum Recycling der Reifen verfolgen die Michelin Gruppe und unser Werk eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, um dem Klimawandel konkrete Lösungen entgegenzusetzen.“

Mit der alleinigen Nutzung von Elektropressen senkt das Werk seine Kohlen­dioxid-Emissionen um bis zu 1.100 Tonnen² jährlich. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von rund 320 durchschnittlichen Einfamilienhäusern in Deutschland². Durch dieses und weitere Energie-Effizienzprojekte leistet das Werk mit Blick auf die steigenden Energiepreise einen Beitrag zur Kostenreduzierung und verringert die jährlichen Treibhausemis­sionen gegenüber 2010 seit April 2021 um stolze 82%.

Michelin Karlsruhe setzt mit den speziell für die LKW-Reifen­produktion entwickelten Elektropressen, den sogenannten CEV-Maschinen, nun als einziges Michelin LWK-Reifenwerk vollständig auf diese moderne und grüne Art der Reifenvulkanisation.

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Solar-Strom gewinnen und Wasser sparen

Ein weiteres Beispiel für das Umwelt-Engagement des Reifenherstellers: Seit September dieses Jahrs spart das Werk in Karlsruhe etwa 100.000 Kubikmeter an Wasser ein. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 500 vier-Personen-Haushalten in Deutschland³. Erreicht wird dies über einen geschlossenen Wasserkreislauf, der das luftrückgekühlte Wasser wieder in den Produktionsprozess speist.

Des Weiteren betreibt der Standort in Karlsruhe auf einer Gesamtfläche von heute 53.600 m2 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 2,3 Megawatt-Peak. Diese speisen ihren Strom in das Netz der örtlichen Stadtwerke. Die Instal­lationen auf den Dächern der Produktionshallen und die Solarcarports des Mitarbeiterparkplatzes versorgen rein rechnerisch jährlich ca. 2.000 Einwohner³ der Fächerstadt mit erneuerbarer Energie. Auf dem Parkplatz und dem Werksgelände hat Michelin darüber hinaus auch Stromtankstellen installiert. Diese liefern Strom für zeitgleich neun E-Autos und fünf E-Bikes.

1931 startete die Produktion mit 250 Beschäftigten

Ende der 1920er-Jahre entschloss sich die Michelin Pneumatik AG zu einer Fertigungsstätte in Deutschland. Hintergrund: die rasante Entwicklung des Automobils und der gute Ruf der MICHELIN Reifen. 430 Städte in ganz Deutschland bewarben sich um die Ansiedlung. Die Wahl fiel auf Karlsruhe: eine Stadt mit Rheinhafen, einem Eisenbahnknotenpunkt und nahe an der damals geplanten Autobahn Frankfurt–Basel. Ein weiterer Vorteil war und ist die Nähe zu Frankreich. 1931 schließlich startete Michelin mit 250 Beschäftigten die Fertigung von Reifen „made in Germany“. Erstes Produkt war ein Lkw-Reifen. Außerdem zählten Pkw-, Motorrad- und Fahrradpneus sowie die Runderneuerung zum Portfolio. 1931 zog dann auch die Michelin Verkaufsorganisation von Mainz ins Badische um. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Produktion erst 1958 weiter und in der Folgezeit wuchs mit der Ausweitung des Produktspektrums auch der Bedarf an Beschäftigten. 1962 stellte Michelin in Karlsruhe die ersten sechzig Mitarbeiter aus dem Elsass ein und begründete damit die bis heute andauernde Tradition der „Grenzgänger“. In den 1970er- und 1980er-Jahren kam es dann zur umfassenden Modernisierung der Produktionsanlagen und auch die 1990er-Jahre brachten grundlegende Neuerungen: Das Werk Karlsruhe spezialisierte sich auf Reifen für leichte Nutzfahrzeuge. Seit 2000 liegen die Schwerpunkte verstärkt auf aktiver Umweltschonung und der weiteren Optimierung der Produktionsabläufe. Heute verfolgt das Werk Karlsruhe konsequent und erfolgreich das Ziel der Michelin Gruppe den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2030 zu halbieren1 und bis 2050 eine CO2-neutrale Reifenherstellung und damit eine grüne Produktion zu erreichen.

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1 Basis: 2010

² Quelle: Interne Berechnungen Michelin: Im Jahr 2019 hat ein Einfamilienhaus in Deutschland zur Heizung im Durchschnitt etwa 17.240kWh Gas verbraucht; mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 200kg/MWh Erdgas entsprechen 1.100 Tonnen CO2 dem Ausstoß von 320 Einfamilienhäusern.

³ interne Berechnungen Michelin


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